Die Admonter Krippe ist eine weltberühmte Weihnachtskrippe im Benediktinerstift Admont. Am 24. Dezember wird dieses bedeutende Kunstwerk in der Stiftskirche Admont eröffnet. Die Krippe wurde von Josef Stammel geschnitzt und vom Maler Anton Pötschnigg bemalt und hat den großen Stiftsbrand von 1865 überstanden. Die Krippe ist in einem neugotischen Flügelaltar in der hintersten Kapelle des linken Seitenschiffes untergebracht. Ihr Programm umfasst drei Hauptfeste des Weihnachtsfestkreises: Die Geburt Christi (24./25. Dezember), Anbetung der Könige (6. Jänner), Beschneidung Christi (in der Mitte über der Krippenszene; 1. Jänner). Eine „Gloria in excelsis Deo“ – Gruppe vollendet den Aufbau. Stammel schnitzte die Figuren 1755/56. Am 2. Februar (Maria Lichtmess) werden die Altarflügel wieder geschlossen.
In die figuren- und detailreiche Krippenszene sind auch eine Vielzahl von symbolischen Anspielungen integriert. Dazu gehören beispielsweise: Die Eule als Symbol der geistigen Finsternis (Heidentum), die Christus als das Licht erhellte. Oder der junge Hirte mit dem rautenförmigen Brotwecken als Anspielung auf das Admonter Stiftswappen. Die beiden kämpfenden Böcke im Hintergrund der Krippe sind ein Hinweis auf die Geburt Christi im Sternbild des Steinbocks (außerdem eine Anspielung auf einen Streit zweier Admonter Mönche in der Sakristei am Heiligen Abend). Der bunte Papagei bezieht sich auf die jüdischen Pharisäer, während die drei Frauen in der Tempelarchitektur die drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe und Hoffnung personifizieren.
Die Weihnachtszeit in Admont ist jedoch nicht nur durch das alljährlich für ein paar Wochen dem stets von neuem staunenden Betrachter geöffnete Wunderwerk der Stammel-Krippe geprägt, sondern auch vor deren Öffnung durch den anderswo seltenen Brauch des „Christkindleinläutens“. Auf die Öffnung der Krippe bereitet man sich hier schon in der Woche vom 17. – 23. Dezember vor, wenn täglich um 18.00 Uhr das Nahen des Christfestes eingeläutet wird. Wenn die große Glocke ertönt ist es im ganzen Ort üblich, ans Fenster zu treten und ein Gesätzchen des freudenreichen Rosenkranzes zu beten, während die Mönche der Abtei zur selben Zeit vor und nach dem Magnifikat der Vesper die sogenannten „O-Antiphonen“ singen. Diese beginnen allesamt mit einem ausrufenden „O“ und haben die biblischen Weissagungen über die Ankunft des Erlösers zum Thema.
Ein neuer Krippenführer ist erschienen – dieser ist im Museumsshop des Stiftes (Tel.: +43 (0)3613/23 12-604) oder in der Stiftskirche zu erwerben!